Ektoparasiten

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In diesem Bereich erhalten Sie Informationen zu Erkrankungen, die durch Ektoparasiten verursacht werden können. Ektoparasiten sind Parasiten, die auf der Körperoberfläche eines Wirtes leben.

Die Zecken sind eine Ordnung der Milben. Auf Grund ihrer Bedeutung als möglicher Krankheitsüberträger beim Hund werden sie in einem separaten Punkt behandelt.
Um Eier zu legen und sich zu vermehren saugen Zecken Blut. Bei jedem Biss gelang der Speicher der Zecken in die Wunde. Der Zeckenbiss selbst führt bei Hunden meistens nur zu heftigem Juckreiz oder zu Schwellungen.

Gefahren

Sind jedoch Krankheitserreger im Zeckenspeichel enthalten, können mit einem Biss zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten (zum Beispiel: Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichiose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)) auf den Hund übertragen werden.

 

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Zecken vom Hund in die Wohnung gelangen. Dann besteht die Gefahr, dass auch Menschen von den Zecken gebissen werden können.

Zeckenarten

Zu den wichtigsten Zeckenarten in Deutschland gehören der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und die Braune Hundezecke (Rhicephalus sanguineus).

 


Vorbeugung

Gegen Borreliose besteht für den Hund eine prophylaktische Impfmöglichkeit. Gegen Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) besteht hingegen bislang noch keine prophylaktische Impfmöglichkeit. Daher ist es für den Hundehalter wichtig, weitere Maßnahmen beim Hund gegen einen möglichen Zeckenbefall zu ergreifen.

Gebiete meiden

Soweit möglich, sollten zeckenverseuchte Gebiete unbedingt gemieden werden. Nicht immer sind solche Gebiete entsprechend gekennzeichnet. Daher sollte der Hundehalter sich stets mit der aktuellen Situation vor Ort vertraut machen.

     

Zeckenschutzmittel

Da sich ein Hund in der Natur grundsätzlich überall Zecken einfangen kann, sollten Hunde darüber hinaus mit einem wirksamen Zeckenschutzmittel geschützt werden. Zu den auf dem Markt erhältlichen Mitteln gehören Kautabletten, Spot-Ons, Zeckenhalsbänder, ätherische Öle, Bernsteinketten und Hausmittel. Das Zeckenschutzmittel sollte dabei zur jeweiligen Lebenssituation des Hundes und zum Hund selbst passen. So können Allergien oder Medikamentenunverträglichkeiten den Einsatz einzelner Zeckenschutzmittel ausschließen. Da die jeweiligen Zeckenschutzmittel auch unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen, sollte sich der Hundehalter intensiv mit dem jeweilen Mittel auseinandersetzen. Wichtig ist hierbei auch die Rücksprache des Hundehalters mit seinem Tierarzt.

   

Kontrolle

Da trotzdem nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich Zecken im Fell Ihres Hundes befinden, sollten Sie Ihren Hund regelmäßig – insbesondere nach dem Aufenthalt im Freien – gründlich nach Zecken absuchen. Sollten Sie feststellen, dass sich eine Zecke bereits in den Hund verbissen hat, ist es wichtig, dass die Zecke möglichst schnell entfernt wird, bevor sie eventuelle Krankheitserreger übertragen kann. Dies kann mit einer speziellen Zeckenkarte, einer Zeckenschlinge (Zeckenlasso), einer Pinzette oder mit den Fingern erfolgen. Bitte achten Sie dabei unbedingt darauf, dass die Zecke vollständig entfernt wird und nicht nur der Körper vom Kopf abgerissen wird. Solange sich der Kopf im Hund befindet, kann die Zecke weiterhin Krankheitserreger übertragen.

   

Wenn Sie wissen möchten, ob die Zecke einen Krankheitserreger in sich getragen hat, können Sie die Zecke in einem Labor untersuchen lassen. Bewahren Sie in diesem Fall die entfernte Zecke in einem verschlossenen Gefäß auf.

In jedem Fall sollte Sie überprüfen, ob sich die Bissstelle in den nächsten Tagen verfärbt oder anschwillt, da dies auf eine Erkrankung des Hundes hinweisen könnte. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie in jedem Fall bei Ihrem Tierarzt vorstellig werden.

Stechmücken

Ausweislich der einschlägigen Fachliteratur gibt es weltweit mehr als 3500 bekannte Stechmückenarten.

Bis auf wenige Ausnahmen ist allen Stechmücken gemeinsam, dass sie tierisches Blut für ihre Eiproduktion bzw. -ablage benötigen. Hierbei werden die Krankheiten übertragen: Viele Erreger gelangen über das gesaugte Blut des Wirtes in den Mückenkörper, sie vermehren sich dort in Organen, wie zum Beispiel den Speicheldrüsen der Mücke, und werden so beim nächsten Stich in die Blutbahn des nächsten Opfers injiziert. Die meisten Mückenarten können während ihres Lebens mehrere Male befruchtet werden und Eier legen.

Während die Mücken selbst hauptsächlich lästig für Tier und Mensch sind, sind sie als Träger für  verschiedene Krankheitserreger nur dann von Bedeutung, wenn Hunde auf Reisen in den Mittelmeerraum oder die Tropen mitgenommen werden.

Vielfach ist nicht genau bekannt, ob und in welchem Ausmaß auch Haustiere von diesen Erregern befallen werden. Es gibt andererseits Infektionen, die vornehmlich Hunde betreffen. Hierzu zählen etwa die Wurmerkrankungen vom Typ Dirofilariosen, die aber auch Katzen und Menschen gefährlich werden können.

Stechmücken kommen in der Nähe von stehenden Gewässern vor, da sich die Mückenlarven im Wasser entwickeln. Bekanntermaßen sind Stechmücken umso zahlreicher, wenn ihnen Teiche oder gefüllte Regentonnen zur Verfügung stehen, oder wenn nach kräftigen Sommergewittern der Regen in Baumstümpfen oder Pfützen zurückbleibt

     

Sandmücken

Sandmücken stellen eine Untergruppe der Mücken mit geschätzten 700 Arten dar. Ihr Name beruht auf der gelb-bräunlichen Färbung, die eine sehr gute Tarnung darstellt. Sie gehören mit nur 2 Millimeter zu den kleinsten Mückenarten und leben in warmen bis tropischen Klimazonen; inzwischen haben sich Sandmücken aber auch am Ober- und Mittelrhein in kleiner Zahl angesiedelt.

Wie Stechmücken saugen Sandmücken tierisches Blut, bevor sie Eier produzieren. Allerdings können die Weibchen auch ohne Blut Eier legen, dann dauert dieser Vorgang aber wesentlich länger.

Sandmücken übertragen die so genannte Leishmaniose-Erkrankung, die sowohl Menschen wie auch Hunde befallen kann und durch einen Einzeller verursacht wird. Der Befall beim Menschen wird in Abhängigkeit vom Erregertyp und dem daraus resultierenden Krankheitsbild auch Schwarzfieber, Kala-Azar, Orient- oder Aleppobeule genannt. Außerdem wird auch das Dreitagefieber durch ein Virus ausgelöst, das durch Sandmücken übertragen wird.

Sandmücken brauchen keine offenen Wasserstellen für Ihre Entwicklung. Sandmücken leben an schattigen, kühlen und feuchten Orten, wie alten Gemäuern, Erdlöchern, Ställen oder Müllplätzen. Auch ihre Eier werden dort abgelegt, und die Larven entwickeln sich an diesen Plätzen bis zum Puppenstadium. Die ausgewachsene Sandmücke schlüpft aus der Puppe, wenn die nächtlichen Temperaturen 20°C übersteigen

Sandmücken gehen nur nachts auf die Suche nach geeigneten Wirten. Ihr Stich ist meist recht schmerzhaft. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie bei Windstille und trockener Luft am aktivsten, daher findet man sie nicht in Strandnähe. Im Allgemeinen reicht ihr Höhenradius nicht über den 1. Stock hinaus. 

     

Flöhe sind Parasiten, die sich vom Blut des Hundes ernähren. Flohbefall ist in erster Linie daran zu erkennen, dass sich der Hund kratzt und scheuert. Der Juckreiz, den die Bissstellen der Blutsauger auslösen, kann zudem dazu führen, dass die Vierbeiner sich selbst ins Fell beißen.

Bei Flohbefall, betreiben die Hunde zumeist eine deutlich ausgeprägtere Fellpflege, als dies sonst der Fall ist. Dadurch können einerseits die Haare beim Vierbeiner ausfallen, andererseits ist die Haut des Hundes durch das Lecken zunehmend gereizt und es kann zu Entzündungen kommen.

Ein weiteres Symptom bei einem Flohbefall ist die Blutarmut, die insbesondere bei Welpen auftreten kann. Sie macht sich beispielsweise durch blasse Schleimhäute an den Innenseiten der Lefzen bemerkbar. Flöhe beim Hund können zudem eine allergische Reaktion des Vierbeiners hervorrufen, sofern Ihr Hund eine Flohallergie hat beziehungsweise empfindlich auf den Speichel der Parasiten reagiert. Symptomatisch sind Anzeichen von Schwäche oder sogar Apathie. Außerdem lassen sich Rötungen, Krusten und Schuppen auf der Haut erkennen.

Die Flöhe sind als braune, seitlich abgeplattete, flügellose Insekten zu erkennen. Mit bloßem Auge sieht man sie allerdings nur dann, wenn es bereits sehr viele sind. Wenn Ihr Vierbeiner sich vermehrt kratzt, können Sie ihn mit einem Flohkamm bürsten – oft bleiben die Flöhe oder ihr Kot in den Zinken hängen. Wischen Sie das ausgekämmte Fell mit einem feuchten, weißen Tuch vom Kamm. Handelt es sich um Flohkot, entwickelt sich um das schwarze Material ein roter Ring aus unverdautem Blut.

Nicht zuletzt merken auch Frauchen und Herrchen am eigenen Körper einen Flohbefall. Sofern Sie Flohbisse am Körper erkennen und einen Hund im Haushalt haben, liegt es nahe, dass auch der Vierbeiner mit den Parasiten zu kämpfen hat. Wenn Sie Flöhe beim Hund feststellen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Flöhe beim Hund möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln ist auch deswegen wichtig, weil Flöhe Bandwürmer übertragen können. Diese können bei Hunden Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung bis hin zum Darmverschluss sowie Mangelerscheinungen wie stumpfes Fell und Leistungsabfall bewirken.

Weiterführende Informationen:

   

Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie können beim Hund (und zum Teil auch beim Mensch) zu Hautveränderungen führen. Es werden Milben unterschieden, deren gesamte Entwicklung und Vermehrung auf dem Tier stattfindet und Milben, die nur zeitweise auf dem Tier leben.

Die bedeutendsten Milbenarten sind:

  • Demodex-Milben (Haarbalgmilben)
  • Grabmilben
  • Herbstgrasmilben

1. Demodex-Milben (Haarbalgmilben)
Die durch Haarbalgmilben verursachte Erkranung „Demodikose“ zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen beim Hund. Demodex-Milben sind in der Haut sehr hartnäckig und lassen sich nur schwer beseitigen. Die Übertragung der Demodex-Milben erfolgt häufig schon in der Wurfkiste, wenn die Welpen am Gesäuge der Mutterhündin liegen und Milch saugen. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr der Welpen stecken sich die meisten befallenen Hunde von Anfang an mit Haarbalgmilben an. Je nach Gesundheits- und Immunstatus kann es in der Folge zu entzündlichen Hautveränderungen kommen. Das ist aber nicht zwingend. Daher gibt es neben erkrankten Hunden auch Tiere, die völlig gesund erscheinen, obwohl sie sich angesteckt haben. Die Therapie ist langwierig und sollte nach genauer Anweisung des Tierarztes durchgeführt werden.

Da Demodex-Milben wirtsspezifisch sind, birgt eine Demodikose beim Hund keine Zoonosegefahr (keine Übertragung auf den Menschen möglich).

2. Grabmilben

Sarcoptes-Räude ist eine Hauterkrankung des Hundes und wird durch Grabmilben (Sarcoptes canis) verursacht, die, wie der Name schon sagt, sich in die oberen Hautschichten eingraben. Dort vermehren sie sich und legen ihre Eier ab.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt von Hund zu Hund und dabei unabhängig vom Alter. Auch in der Wohnung können diese Milben in abfallenden Hautschuppen und Krusten bis zu 18 Tage überleben und stellen dann ein Infektionsrisiko für den Hund, als auch für den Menschen dar. Bei intensivem körperlichem Kontakt zwischen Hund und Mensch können die Milben jedoch auch unmittelbar überwandern.

Sarcoptes-Milben sind leicht auf den Menschen übertragbar und verursachen bei diesem eine klinisch manifeste Krätze.

3. Herbstgrasmilben

Bei einem Befall mit Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) saugen nur die Larven dieser Milben sich am Hund, aber auch an anderen Säugetieren und dem Menschen fest. Die ausgewachsenen Milben dagegen leben im Erdboden und ernähren sich dort von organischem Material. Im Spätsommer und Herbst, in manchen Gebieten auch im Frühjahr, kommt es zu einer explosionsartigen Vermehrung mit massenhaftem Auftreten von Larven, die bis etwa Kniehöhe an Pflanzen hochklettern und vorbeistreifende Tiere wie Hunde und Katzen oder auch den Menschen befallen. Am aktivsten sind die Milbenlarven bei sonnigem, trockenem Wetter und in den späten Nachmittagsstunden. Die Larven ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die oberen Hautschichten an. Mit einer im Speichel enthaltenen Substanz wird das Wirtsgewebe aufgelöst und mit einem Saugrohr aufgenommen. Gelegentlich wird auch Blut gesaugt. Die Larven bleiben bis zu einer Woche angeheftet und sind als winzig kleine orangerote Punkte sichtbar. Sie befallen beim Hund bevorzugt dünne Hautstellen wie Zwischenzehenraum, Augen- und Lippengegend, Nasenrücken und Ohrmuscheln. In der Regel führt dies zu heftigem Juckreiz mit Hautrötung und letztendlich zur Bildung von Pusteln und Quaddeln. Bei Massenbefall können räudeähnliche Symptome auftreten. Diese Milbenart kann bereits mit dem bloßen Auge entdeckt werden.

Neotrombicula-Larven befallen auch Menschen und verursachen dann eine stark juckende Dermatitis. Die Larven werden jedoch nicht direkt von Tieren auf Menschen übertragen.

   

Läuse kommen beim Hund in Deutschland erheblich seltener vor als Flöhe. Beide Parasiten verursachen jedoch einen starken Juckreiz und können unter anderem zu Hautschäden führen.
Läuse sind kleine, um die 1,5 Millimeter lang und mit bloßem Auge sichtbar.

Die Insekten haben stechenden Mundwerkzeuge. Sie saugen das Blut des Hundes und verursachen damit Hautschäden. Die Übertragung findet durch direkten Kontakt mit einem von Läusen befallenen Tier statt oder auch indirekt über Gegenstände wie Bürsten oder Kämme sowie Schlafplätze. Läuse übertragen keine Krankheiten, können aber bei starkem Befall zu Hautinfektionen und kahlen Stellen im Fell führen.

Die direkten Hautschäden durch Läuse sind selten problematisch, können jedoch durch nachfolgende Entzündungen gravierend werden. Ein sehr starker Befall mit Läusen kann außerdem, vor allem bei Welpen, zu einer Blutarmut führen.

Besonders häufig betroffen sind junge oder immungeschwächte sowie alte Hunde. Aufgrund des ungepflegten Fells sind Streuner oder auch Jagdhunde, wegen ihres vermehrten Kontakts zu lausbefallenen anderen Hunden oder zu Fuchsbauten, häufiger von Läusen befallen.
Da Läuse wirtsspezifisch sind, also in der Regel ihrem Wirt treu bleiben, sind Läuse vom Hund nur unter Vierbeinern übertragbar. Menschen sind nicht gefährdet.

Menschen werden überwiegend von Kopfläusen befallen, seltener auch von Filzläusen oder Kleiderläusen. Oft hört man von Fällen von Kopflausbefall bei Kindern in Kindergärten oder Schulen. Ist dies der Fall, sollte das Gesundheitsamt informiert werden. Der Hund hat in diesem Fall jedoch nichts zu befürchten. Eine Übertragung von Mensch auf Hund ist nicht möglich.

Weiterführende Informationen:

     

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